GESPRÄCH


Ich möchte nicht mit dir über Arbeit,Schuhgeschäfte,Brötchengrößen reden.
Dein Pullover ist meerfarben.
Je nachdem,wie du dich im Neonlicht bewegst,eher grünlich oder bläulich schimmernd.
Wir plaudern.
Ich vertiefe mich in die Seitenansicht deiner Rückenlinie.
Der Nacken wird zum Überlaufpunkt eines Wasserfalles,
die Gischt brandet über die Schulterblätter.
Dezemberfrost ließ Wasserstränge im Stürzen gefrieren,
die Wirbelsäule,ein leicht gebogener Eiszapfen.
Die Arme wage ich nicht zu erklimmen,wie könnte ich einen Absturz überstehen, dahin wo wilde Wirbel gurgelnde Wasserinseln im Eis bilden.
Deine Wange hat diese leichte Wärme,nicht heiß,nicht kalt,
wie besonnte Märzerde.
Ich berühre sie mit meinen Augen und springe voll Übermut wieder in dein Meerblau hinein;
tauche unter,ergründe die Tiefenlandschaft, strecke den Kopf wieder über Wasser und hole tief Luft,um den Faden unseres Gespräches nicht zu verlieren.













Christiane Schwarze

zur Hauptseite  Literaturseite